Pressestimmen zu „Capriccio Italiano“

Riviera-Côte d‘Azur Zeitung / August 2006

Deutsche Musiker erobern Ligurien

…Mit ihren ungewöhnlichen Programmideen zwischen Konzert und
Theater, im Spannungsfeld zwischen Romantik und neuer Musik, zwischen
Chanson und klassischem Lied haben die beiden Künstler Renate
Brosch und Karl-Friedrich Schäfer, die seit 1994 ein Ferienhaus
in Montegrazie besitzen, längst auch das ligurische Publikum erobert.
Durch den Aufbau von Kontakten zu italienischen Künstlern und die
Gründung der Konzertreihe Incontri con l‘Arte in Montegrazie hat das
Duo die Konzertkultur der Gegend bereits entscheidend mitgeprägt.
Teatro Salvini, Freitag, 11.August 2006, 21 Uhr.


 

Dill-Post und Dill-Zeitung vom 18.5.2007
Feuerwerk dramatischer Lieder

Ein echtes Schmuckstück ist sie geworden, die stilvoll restaurierte
Johannes-Kapelle in Ewersbach. Seit 2006 wird sie für kulturelle
Zwecke verwendet. Die Kapelle bildete den idealen Rahmen
für den Auftritt von Renate Brosch und ihrem musikalischen
Begleiter Karl-Friedrich Schäfer. Augen- und ohrenfällig ist die
künstlerische Übereinstimmung der beiden auf der Bühne.
Italienisches Temperament, damit verbindet man eher eigenwillig-
sprunghafte und launenhafte Charaktereigenschaften.
Und genau das brachten die beiden Künstler so lebendig zu
Gehör, dass es dem Besucher fast die Sprache verschlug.
Schon beim ersten gesungenen Ton von Renate Brosch wird deutlich,
dass sie eine der besten Liedinterpretinnen hierzulande ist. Die lange
Liste ihrer hochkarätigen Engagements, ihrer Radio- und CD-Aufnahmen
zeugt von ihrem großen Können. Sie hatte ihre Liedvorträge auch
so ausgesucht, dass sie zu ihrer Stimme und ihrem ausdrucksstarken
Temperament passten. Die Koloraturen zelebrierte sie mit virtuoser
Leichtigkeit, die dramatischen Stellen mit faszinierender Dynamik –
und das Ewersbacher Publikum honorierte ihre sängerische Leistung
mit anhaltendem Beifall. Mit Leichtigkeit wurden die virtuosesten
Sprünge gemeistert und emotionale Dramaturgie mit einer Dynamik
vorgetragen, dass es den Zuhörern kalt den Rücken herunter lief.

Die vorgetragenen Lieder entstammten aus Opern der berühmtesten
italienischen Komponisten: Verdi, Rossini oder Donizetti, um nur die wichtigsten
zu nennen. Sie haben ihre musikalischen Wurzeln in der Volksmusik ihrer Heimat. Gerade deshalb eignet sich auch das Akkordeon so vorzüglich zur Begleitung
zumal, wenn es auch noch so virtuos gekonnt gespielt wird. Kaum einer der Zuhörer konnte sich vor diesem Konzertabend so recht vorstellen, wir Opernarien
von einem solchen Instrument begleitet klingen. Und es klang und harmonierte vorzüglich. Karl-Friedrich Schäfer zeigte sich den erstaunten Zuhörern nicht nur als Virtuose seines Instruments, er setzte auch die Bearbeitungen der ursprünglichen
Orchesterbegleitung meisterhaft auf sein Instrument um. Mal unaufdringlich
fein im Hintergrund, aber im richtigen Moment auch dramatisch virtuos: so begeisterte
er, wenn auch optisch und musikalisch sinnvollerweise etwas im Hintergrund, die Zuhörer. Abwechslungsreiche Unterhaltung auf höchstem Niveau wurde geboten, da wollte das Publikum die beiden Künstler so schnell nicht entlassen. Zur Beruhigung der Gemüter musizierten sie zum Abschluss Amarilli von Caccini, das von einem
leisen Orgelregister des Akkordeons zart begleitet wurde.
(Gerd Moos)

 


 

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Pressestimmen zu „Kennen Sie Madame Butterfly“

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„Ein toller Tag“ – Die Entwirrung der Handlung von Mozarts „Figaros Hochzeit“

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Liedduo Renate Brosch – Karl-Friedrich Schäfer

Nach ihrem nachhaltigen Erfolg mit Wagners „Ring“ macht sich das Liedduo auf, die Handlungsfäden der Oper „Figaros Hochzeit“ zu entwirren – kein leichtes Unterfangen, denn es geht heiß her auf dem Schloss des Grafen Almaviva an diesem tollen Tag. Wer sich vor wem verstecken muss, wer an wem ein amouröses Interesse hat, welche Strategien im Einzelnen verfolgt werden: das erfahren Sie an diesem Abend ganz genau. Die Erläuterungen werden musikalisch virtuos mit allerlei Zitaten untermalt.

 

“Der Tod, das muss ein Wiener sein”

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Eine bittersüße Wiener Abend-Unterhaltung in den Farben himmelblau bis rabenschwarz
Liedduo
Renate Brosch – Sopran und Rezitation
Karl-Friedrich Schäfer – Klavier und Akkordeon, Rezitation

PROGRAMM
Wien bleibt Wien (J. Schrammel)
An der schönen blauen Donau …….? (Johann Strauss)
Der Tod, das muss ein Wiener sein (Georg Kreisler)
An der Donau, wenn der Wein blüht (Strauss/Grothe/Melichar)
Das Glück is a Vogerl (Karl Kratzl)
-mein herz – (h. c. artmann)
Die Post (Franz Schubert D911/13)
– da schau her! – (h. c. artmann)
Tauben vergiften (G. Kreisler)
– Zuviel (Thomas Bernhard)
Im Prater blühn wieder die Bäume (Robert Stolz)

Valse noble Nr. 9, D 969 (Franz Schubert)
Wolgalied (Franz Lehár)
– naturbeschreibung – (Gerhard Rühm)
– ein gleiches nach goethe, eine umdichtung – (Gerhard Rühm)
Auf der Heide blühn die letzten Rosen (R. Stolz)
Als der Zirkus in Flammen stand (G. Kreisler)
– Unerfüllter Wunsch – (Thomas Bernhard)
Als der Zirkus in Flammen stand (2. Teil)
Der Ticker (G. Kreisler)

Pause

Valse noble Nr. 1, D 969 (F. Schubert)
Altes Wiener Fiakerlied
Tournedos Rossini (Bosart-Trio)
Das Mädchen mit den drei blauen Augen
(G. Kreisler)
– sonett – (Gerhard Rühm)
– blumenstück –
Frühlingsimprovisation frei nach Gerhard Rühm und Arnold Schönberg
Der Musikkritiker (G. Kreisler)

Richard Wagner – Der Ring in einem Satz

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Trotz unzähliger Deutungsversuche bleibt Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ für viele Nicht-Wagnerianer ein undurchschaubares Ereignis – ein weiterer Versuch auf den Pfaden von Loriot („Der Ring an einem Abend“), der englischen Musik-Komödiantin Anna Russel oder des unergründlichen Autors Ernst von Pidde („Der Ring im Lichte des deutschen Strafrechts“) lohnt sich also immer noch. Und für alle, die am Schluss immer noch nichts verstanden haben, wird zu guter Letzt mit trainierter Brünnhilden-Lunge die Zusammenfassung verlesen: Der „Ring“ in einem Satz!

Rätsel der Romantik

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Hugo Wolf: Mignon-Lieder / Robert Schumann: aus Fantasiestücke op. 12 / aus den Liederkreisen op. 35 und 39 / Wagner: Wesendonck-Lieder

Die Romantik ist gar nicht so „romantisch“, wie wir sie uns idealistischerweise vorzustellen gewohnt sind – auch voll von Ängsten, Sehnsüchten, Zweifeln – Rätseln! Dieses Programm begibt sich geradezu ins Herz der deutschen Romantik hinein mit all ihren damit verbundenen Themen: die geheimnisvolle Nacht, der dunkle, unergründliche Wald, das Verstummen der Lieder in Zeiten der Moderne, die Sehnsucht nach vergangenen, wahrscheinlich nie existenten Welten, die Heimatlosigkeit und Entfremdung des Menschen – aber auch der ekstatische Gefühlsrausch, das Märchen, die Träume…

Die Nachtigall

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 … ein Märchen von Hans Christian Andersen 

Das bekannte Märchen „Die Nachtigall“ führt in die Welt einer fast verlorengegangenen Magie und ist dennoch von großer kulturkritischer Aktualität. Es erzählt – humorvoll und tiefsinnig zugleich – von Tod und Wiedergeburt des Singens. Die beiden Hauptdarsteller, eine natürliche und eine künstliche Nachtigall, symbolisieren ihre jeweils ganz eigenen „Kunstwelten“ mit ihrem Publikum sowie ihren Kunstrichtern. Dabei ergeben sich erstaunliche Parallelen zu unserer modernen Kunstlandschaft mit ihrer verlorengegangenen Naivität, ihrem Kultursnobismus und ihrer geistigen und seelischen Verarmung.

In die Märchenerzählung eingefügt werden -quasi wie eine andere Art der Erzählung – Lieder und Klavierstücke von Robert und Clara Schumann, Gustav Mahler, Fanny Hensel, Johannes Brahms, Alban Berg, Anton Webern, Hugo Wolf und Antonín Dvórak.

PROGRAMM

Hans Christian Andersen: Die Nachtigall, Teil I
Clara Schumann O Lust, o Lust op.23,6 (H.Rollett)
Geheimes Flüstern hier und dort op.23,3 (H. Rollett)
Robert Schumann Die Lotosblume op. 25,7 (H. Heine)
Gustav Mahler Phantasie (aus „Don Juan“ von Tirso de Molina)
Fanny Hensel Nachtwanderer op. 7,1 (Eichendorff)
Gustav Mahler Ich ging mit Lust durch einen grünen Wald (aus „des Knaben Wunderhorn“)
Johannes Brahms Nachtigall op. 97,1 (Reinhold)
Gustav Mahler
Ablösung im Sommer (aus „Des Knaben Wunderhorn“)
Lob des hohen Verstands (aus „Des Knaben Wunderhorn“)

PAUSE

Hans Christian Andersen: Die Nachtigall, Teil II
Alban Berg Die Nachtigall (aus „Sieben frühe Lieder“, Th. Storm)
Robert Schumann aus den Waldszenen op. 82, 7: Der Vogel als Prophet
Gustav Mahler Wo die schönen Trompeten blasen (aus „Des Knaben Wunderhorn)
Anton Webern
Der Tod (aus „Eight Early Songs“, M. Claudius)
Eingang op. 4,1 (Stefan George)
Hugo Wolf
aus dem Mörike-Liederbuch:
Auf eine Christblume I/II
Antonín Dvorák
Lied der Rusalka an den Mond aus der gleichnamigen Oper:
Mesícku nanebi hlubokém

 

Modest Mussorgsky – Eva Schorr – „Bilder einer Ausstellung“

Karl-Friedrich Schäfer, Klavier 

Im August 1873 starb unerwartet Mussorgskys Freund, der Architekt und Maler Viktor Hartmann. Auf Veranlassung des Musik- und Kunstkritikers Wladimir Stassow wurde im nächsten Jahr eine Gedächtnisausstellung mit Hartmanns Arbeiten eröffnet, nach deren Besichtigung Mussorgsky den Entschluss fasste, zu einigen der ausgestellten Zeichnungen und Aquarelle musikalische Illustrationen zu schreiben. So entstand innerhalb von etwa drei Wochen der großartige Zyklus für Klavier solo, die „Bilder einer Ausstellung“ mit zehn aneinandergereihten Stücken.

Hartmanns Originalbilder sind mit wenigen Ausnahmen nicht mehr zugänglich. Die Stuttgarter Komponistin und Malerin Eva Schorr hat 1967 wieder Bilder zu den zehn Musiktiteln nachempfunden, welche seit 1997 im Privatbesitz von Karl-Friedrich Schäfer sind.

In einem spannenden Konzert, bei dem vor der konzertanten Aufführung des gesamten Werkes sämtliche Bilder vom Interpreten kurzweilig beschrieben und mit zahlreichen Klangbeispielen erläutert werden, kann der Zuhörer sich zudem auch optisch durch die parallele „Ausstellung“ der entsprechenden Aquarelle von Eva Schorr anregen lassen.

“Hochverehrter Mörike!”

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ein fiktiver Briefwechsel zwischen Hugo Wolf und Eduard Mörike in 3 Akten – mit Liedern aus Hugo Wolfs Mörike-Liederbuch

Die Zeit verbrachte ich während der Fahrt zum Teil mit der Lektüre der Mörike’schen Briefe, von denen die erste Hälfte entschieden als schwach und ziemlich uninteressant gelten darf. Die andere Hälfte hat … meinen Beifall gefunden, obschon ich mir die Briefe origineller und geistreicher vorgestellt hatte. Ein gewisser altfränkischer Ton in ihnen drängt sich allzusehr vor. Wir “Modernen” empfinden eben anders. Ich glaube, wir hätten uns (Mörike und ich) doch nicht gut verstanden.
aus: Hugo Wolf: Briefe an Melanie Köchert, Mai 1895)

Ob Mörike und Wolf sich in einem Briefwechsel verstanden hätten oder nicht, wird man nie erfahren. Und dennoch läßt sich über das Mörike-Liederbuch Hugo Wolfs – eine der gelungensten Verbindungen zwischen Dichtung und Musik in der gesamten Liedliteratur – eine perfekte künstlerische Zusammenarbeit der beiden denken, die sich innerhalb eines regen Briefwechsels als “work in progress” entwickelt hätte. Es wäre vielleicht ein glücklicher Moment im Leben der beiden gewesen, denn Wolf hätte Mörike aus seiner Trägheit herausgerissen, Mörikes Naturell hätte sich mäßigend auf Wolfs hitziges Temperament ausgewirkt.

Der aus dieser Idee heraus entstandene fiktive Briefwechsel zwischen den beiden gewährt einen gewagten und spannenden Einblick in den Entstehungsprozess der ausgewählten Lieder.

Die glückliche Verbindung wäre natürlich nicht von Dauer und auch nicht ganz konfliktfrei gewesen, aber sehr anregend, enthusiastisch, innig, freundschaftlich, tiefsinnig, melancholisch, fantastisch und durchaus komisch – so reichhaltig wie das Mörike-Liederbuch selbst.

Programm:

1. Akt: Verzauberung
Im Frühling
Auf einer Wanderung
Der Knabe und das Immlein
Zitronenfalter im April
Auf eine Christblume I
Auf eine Christblume II

2. Akt: Fantastereien
Die Geister am Mummelsee
Nixe Binsefuß
Begegnung
Erstes Liebeslied eines Mädchens
Storchenbotschaft

3. Akt: Erfüllung
Verborgenheit
Der Genesene an die Hoffnung
An eine Äolsharfe
Gesang Weylas
Fußreise
Er ist’s

KR(EISLER)EIEN

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Renate Brosch, Sopran – Karl-Friedrich Schäfer, Klavier

Chansons und Lieder von Hanns Eisler und Georg Kreisler … aufsässig, hinterfragend, mal politisch mal unpolitisch, heimlich und unheimlich komisch, zum Verzweifeln traurig, mal stocknüchtern mal unerträglich sentimental …(und überhaupt: sitzen beide nicht ganz nebenbei und heimlich auf den Schultern des großen Franz Schubert?).

Die beiden Österreicher sind sich nur einmal in Hollywood im Exil begegnet, als Kreisler beim Film mit Charlie Chaplin zusammenarbeitete. Chaplin pfiff ihm die Filmmusik für „Monsieur Verdoux – Der Frauenmörder von Paris“ vor, Kreisler schrieb sie auf Notenpapier und brachte sie zu Hanns Eisler, der die Orchestrierung besorgte.