Die gemeinsame Studienzeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart führte Renate Brosch und Karl-Friedrich Schäfer beruflich und privat zusammen. Noch während des Studiums erhielten sie als Liedduo beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin den „Sonderpreis für die beste Liedinterpretation“. Sie erarbeiteten sich in den folgenden Jahren ein großes Repertoire von Barock bis zur Moderne und konzertieren seither im In- und Ausland.
1994 eröffneten sie beim „European Chairmans Symposium“ in Prag das kulturelle Rahmenprogramm mit einem Liederabend, 1995 wurden sie eingeladen, im Rahmen eines Internationalen Symposiums der Schubert Gesellschaft Tübingen das Abschlusskonzert zu gestalten, 1999 musizierten sie anlässlich der Maecenas-Preisverleihung durch den Bundespräsidenten Johannes Rau an Clara Freifrau von Arnim in der Berliner Akademie der Künste Lieder von Bettine von Arnim, 2001 wurden sie von der Deutschen Botschaft zu zwei Liederabenden nach Baku/Aserbaidschan eingeladen. Seit 2000 ausgedehnte Konzerttätigkeit in Italien bei „Incontri con l’arte“ (Montegrazie), „Amici della lirica“, „Festival classico del Ponente“ (Imperia), im Teatro Salvini (Pieve di Teco), “Rassegna di musica classica” (Perinaldo) und beim Festival di Cervo, im April 2009 Konzertreise nach Bukarest/Rumänien mit einem Konzert im Museul National G. Enescu, das vom rumänischen Fernsehen mitgeschnitten wurde. 2013 wurden Renate Brosch und Karl-Friedrich zum “Festival di Bellagio e il lago di Como – Verdi / Wagner e la musica di oggi” eingeladen und konzipierten dafür einen ganz speziellen Themenabend, bei dem sie eine fiktive Begegnung zwischen Wagner und Verdi im Jahr 1853 imaginierten: Il famoso incontro dei Titani al Lago di Como … un discorso immaginario tra Giuseppe Verdi e Richard Wagner nel 1853 a Bellagio in forma di mini-drama.
In den letzten Jahren haben Renate Brosch und Karl-Friedrich Schäfer neben den klassischen Liederabenden ganz eigene neue Programme entwickelt, bei denen sie zu zweit in verschiedenen Variationen musizieren, rezitieren und eigene Texte verfassen. Das romantische Lied, Oper, Märchen, Melodram, Chanson und freie Improvisation werden verquickt und dem Publikum in einer neuen Weise vermittelt. Karl-Friedrich Schäfer ersetzt dabei zuweilen ein ganzes Orchester, wenn er Opernarien auf dem Akkordeon begleitet, ein Instrument, das er ebenso professionell beherrscht wie das Klavier. Dabei entstanden Liederabende wie „Hugo Wolf an Eduard Mörike, ein fiktiver Briefwechsel in 3 Akten mit Liedern aus Wolfs Mörike-Liederbuch“ oder die Operngala „Kennen Sie Madame Butterfly? – oder Requiem für einen Regisseur“. Die DVD „Der Tod, das muss ein Wiener sein“ bietet ein ungewöhnliches Wiener Programm zwischen Georg Kreisler, Franz Schubert und Arnold Schönberg. Das Programm „Capriccio italiano“ – Arien des Belcanto arrangiert für Sopran und Akkordeon ist seit 2005 im Repertoire und beinhaltet Werke von Caccini bis Verdi. Im Wagner- Jahr 2013 konzipierte das Duo eine amüsante Kurzfassung des Wagnerschen „Ring“ unter dem Titel „Der Ring in einem Satz“. 2014 erarbeitete das Liedduo eine ganz eigene Fassung von Schuberts „Winterreise“ – sechs der Lieder wurden für Akkordeon und Sopran bearbeitet.
1994 entdeckten die beiden Künstler in Montegrazie/Ligurien ihr Traumhaus, wo sie seitdem ihren zweiten Wohnsitz haben.