Karl-Friedrich Schäfer, geboren in Dietzhölztal/Hessen, fand erst im Alter von sechzehn Jahren zum Klavier. Bereits nach einem Jahr Klavierunterricht bei der Berliner Pianistin Ilse Göbel war er Preisträger bei Jugend musiziert im Regional- und Landeswettbewerb. Er studierte Schulmusik und Musikwissenschaft an der Musikhochschule in Stuttgart und legte dort 1984 auch sein pianistisches Konzertexamen bei Professor Adu Frederica Faiss ab. Neben seinem Lehrauftrag an der Jugendmusikschule Backnang war er bis 1994 Dozent für Klavier an der Hochschule für Kirchenmusik in Esslingen.
Daneben entwickelte sich eine intensive Konzerttätigkeit im In- und Ausland als Solist und Kammermusikpartner. Als Liedbegleiter arbeitet er seit Jahren mit der Sopranistin Renate Brosch im Liedduo zusammen, mit der er neben den klassischen Liederabenden auch ungewöhnliche Programmkonzeptionen zwischen Lied und Theater realisiert und dabei auch als Akkordeonvirtuose und Rezitator in Erscheinung tritt. Karl-Friedrich Schäfer musizierte als fester Duo- bzw. Klavierquartettpartner zusammen mit dem Reutlinger Cellisten und Dirigenten Klaus-Peter Hahn. In Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Sinfonietta, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und der Camerata Europeana brachte er zahlreiche Klavierkonzerte zur Aufführung von denen Mozarts Klavierkonzerte KV 271, KV 488, Beethovens erstes und fünftes Klavierkonzert sowie Schumanns a-moll Klavierkonzert auch als Live-Aufnahmen auf CD vorliegen. Konzertreisen führten durch ganz Deutschland, nach Tschechien, Italien, Österreich, Frankreich, in die USA, nach Rumänien, Aserbaidschan. Einladungen zu verschiedenen Festivals, Incontri con l’arte, Festival classico del Ponente (Ligurien/Italien), zum Internationalen Pianistenfestival 2007 in Tübingen u. a. runden das Spektrum ab.
Karl-Friedrich Schäfers weitgefächertes solistisches Repertoire umfasst neben den großen Standardwerken der klassisch-romantischen Klavierliteratur auch selten gespielte Werke wie zum Beispiel Beethovens Klavierkonzert Es-dur WoO.4, die Variationen op.20 von Clara Schumann oder auch die große b-moll Sonate von Julius Reubke. Seine ganz besondere Liebe gilt dem Komponisten Franz Schubert, dessen große Klavierwerke ihm ein ständiger Begleiter sind.
In der „Wanderer-Fantasie“ war nochmals die große Linie, der Impuls, alle Kräfte schnell zu mobilisieren, die Fähigkeit, einteilen zu können und allem seine Zeit zu geben, zu bewundern. Gerade das Verweilenkönnen, das Sich-Zeit-Nehmen für einen Auftakt, die romantische Atmung ist die Sache von Karl-Friedrich Schäfer. Dieses gehörige Maß an pianistischer und musikalischer Redlichkeit und seine Gabe, mit Tönen poetisch erzählen zu können, macht ihn zu einem ernstzunehmenden Musiker, mit dem man sich zu seinem eigenen Gewinn auseinandersetzen sollte.
(Backnanger Kreiszeitung)